Eine mögliche Maximalhöhe ist immer von vielen Gegebenheiten und Maßnahmen abhängig!

Die Frage nach der maximal möglichen Höhe einer mit Beton-Systemsteinen errichten Konstruktion, steht nicht in jedem Fall eines Bauvorhabens so sehr im Mittelpunkt. Jedoch kann die Beantwortung der Frage nach einer maximalen Höhe für größere Projekte durchaus interessant - wenn nicht sogar essentiell wichtig sein. Doch eine einfache und pauschale Antwort, die für viele individuelle Projekte gleichermaßen gilt, kann nicht ohne Kenntnis des Vorhabens und der örtlichen Gegebenheiten gegeben werden. Nur ein gewisser Anteil an Bauprojekten, die mit Beton-Modulsteinen ausgeführt werden sollen, kann mit einer gewissen Pauschalität "von der Stange weg" in der Fragestellung nach möglichen Höhen vordefiniert werden. Das trifft dann nur auf eine Anzahl von sog. "Lastfällen" zu, die zuvor durch den Herausgeber einer Typenstatik von Betonblock-Steinen durch einen Statiker definiert worden sind. Alle Bauvorhaben, die nicht genau diesen vordefinierten Fällen entsprechen, müssen dann individuell durch eine befähigte Person (Architekt, Statiker) bewertet werden.

1. Eine pauschale Aussage ist nur in Form einer Typenstatik für vordefinierte Lastfälle denkbar
2. Bei den meisten Bauprojekten muss die Statik individuell berechnet werden


Erfahrungswerte

Das bedeutet aber nun nicht, dass man absolut keine Aussage zu dem Thema treffen könnte. Denn aufgrund von Erfahrung sind zumindest grobe Angaben über Durchschnittswerte möglich. Betrachten Sie die nun folgenden Angaben bitte als eine "Pi mal Daumen" Möglichkeits-Richtschnur, um ganz grundlegend einschätzen zu können, was eine individuelle Betrachtung der Gegebenheiten in Ihrer Situation eventuell hergibt. Einige Beispiele:

Einsatzbereich
Betonblock-Typ
Durchschnittliche Wandhöhen
Hang-/Böschungsschutz 400er Breite Geringer Seitendruck
bis 2,40 m, höher nur mit Stützsäulen

Mittlerer Seitendruck
bis 1,60 m, höher nur mit Stützsäulen

Starker Seitendruck
bis 0,80 m, höher nur mit Stützsäulen

600er Breite Geringer Seitendruck
bis 5,40 m, ggfs. Stützsäulen

Mittlerer Seitendruck
bis 4,20 m, ggfs. Stützsäulen

Starker Seitendruck
bis 2,40 m, ggfs. Stützsäulen

800er Breite Geringer Seitendruck
bis 9,00 m, ggfs. Stützsäulen

Mittlerer Seitendruck
bis 6,00 m, ggfs. Stützsäulen

Starker Seitendruck
bis 4,20 m, ggfs. Stützsäulen

Doch stets gilt:

Diese Angaben sind lediglich grobe Richtwerte, um Ihnen eine erste Einschätzung bezüglich der Fragestellung zu ermöglichen. Grundsätzlich muss ein Statiker, die Daten der bei Ihnen vor Ort gegebene Untergrundstruktur sichern. Auf Basis dieser Bodendaten führt er dann alle erforderlichen Berechnungen zur Standfestigkeit der geplanten Konstruktion durch. Nur so können Sie langfristig sicher sein, dass Ihr Bauwerk den geforderten Belastungen zuverlässig standhält.

Daher raten wir während der Planungsphase dringend zu einer diesbezüglichen Klärung durch eine befähigte Person!

Faktoren die Einfluss auf die Standfestigkeit oder Neigungsgrenzen haben

Einige (teils produktgebundene) Gegebenheiten haben eine Auswirkung auf die Standfestigkeit oder Kippsicherheit der von Ihnen geplanten Konstruktion. Manche Einflüssen haben dabei eher geringere Auswirkungen, andere Einflüsse wirken sich auf die Stabilität einer Konstruktion in sehr hohem Maße aus. Aus diesem Grund empfiehlt es sich sehr, diese Faktoren zu kennen und deren Wechselwirkungen zu verstehen. Denn nur so ist es Ihnen möglich, alle Einflüsse entsprechend "im Griff" zu haben und somit die Basis einer stabilen Konstruktion zielgerichtet zu schaffen.

Statische Einflussfaktoren sind z.B.
--> Beschaffenheit des Untergrundes (weicher Sandboden, gewachsener Fels, komprimierter Lehmboden, etc.)
--> Seitendruck (durch Aufschüttung, durch Umwelteinflüsse, ggfs. auch seitliche Windlasten, ggfs. durch Wasserdruck, etc.)
--> Vorhandenes Gefälle (Gefälle auf der Länge, Gefälle in der Breite, Diagonal verlaufendes Gefälle, etc.)
--> Qualität der Vorarbeiten (Tiefe der Boden-Stabilisierungsmaßnahmen, Wurde gut verdichtet?, Wurde die Gründung waagerecht ausgeführt?, etc.)
--> Vorhandenes Gefälle (Gefälle auf der Länge, Gefälle in der Breite, Diagonal verlaufendes Gefälle, etc.)
--> Nicht zuletzt spielen auch die bauteilbezogenen Maßtoleranzen eine Rolle in Bezug auf die Stabilität/Neigungsgrenzen von Mauern, etc.

Mögliche Stabilisierungsmaßnahmen

Möchte man höher hinaus oder sind die Umwelteinflüsse stärker als vermutet, muss die Konstruktion den Umständen entsprechend verstärkt werden. Oftmals reicht es aus, in regelmäßigen Abständen einen Querriegel/bzw. Querstützen im Winkel von 90° zur Laufrichtung in die Mauer zu integrieren. Dies wiederholt man dann mit jeder Lage von Betonblöcken. Dabei muss daraufgeachtet werden, dass die so verlegen Beton-Stapelsteine in einem sinnvollen und kraftschlüssigen Verbund korrekt gesetzt werden. Nur durch die Verzahnung der Betonblöcke im Versatz mit vorherigen und darauf folgenden Lagen und den Ausgleich von vorhandenen Toleranzen, kann die optimale Stabilität der Mauer sichergestellt werden!

Je nach Herausforderung sind eventuell weitergehende Stabilisierungsmaßnahmen zum Bau der Konstruktion notwendig. Ob dies der Fall sein muss oder nicht, klären Sie mit dem Statiker als befähigte Person. Nur so sind Sie auf der sicheren Seite!

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